Der Rhein hat seit Jahrhunderten über die Region hinaus wirtschaftliche Bedeutung. Um nun die Lademöglichkeiten in der Schifffahrt zu erleichtern, plant der Bund weitreichende Baumaßnahmen im Flussbett selbst. Durch Längsbauwerke soll ein höherer Wasserstand in der Fahrrinne erreicht werden, damit schwer beladene Schiffe das Tal besser passieren können. Der Landtagsabgeordnete Michael Hüttner (SPD) hat sich nun zur geplanten Abladeoptimierung am Mittelrhein geäußert: „Ich begrüße die Maßnahmen, denn sie verlegen einen Großteil der Schwertransporte von der Straße auf die Schiffe. Das entlastet den Verkehr in der Region enorm. Dennoch sehe ich sie auch kritisch, da im Falle des Nahegrund überhaupt noch nicht bekannt ist, was geschehen soll oder zu welche Auswirkungen die Baumaßnahmen in Bacharach führen.“


Im Rahmen des Projekts sei auch die Öffentlichkeit beteiligt worden, wie Hüttner erläutert. Der Rücklauf sei dabei jedoch beachtlich gering gewesen. „Ich bin mir sicher, dass nur wenige Bürgerinnen und Bürger von diesem Wasserstraßenvorhaben gehört haben. Ich möchte deswegen erneut für die Teilnahme im Entscheidungsprozess werben. Nur so fällt auf, wenn wie im Falle Bacharach Nachteile und Probleme aufkommen.”


Anwohnerinnen und Anwohner aus Bacharach hatten sich an den Landtagsabgeordneten gewandt und die Befürchtung geäußert, dass ein Längsbauwerk im Bereich der Stadt zu Stillwasserbereichen und entsprechender Versumpfung führen könne. Geruchsbelästigungen im Strandbereich sowie die Gefährdung der hiesigen Flora und Fauna wären die Folgen. „Für eine Stadt, die einzig und alleine den Tourismus als Arbeits- und Einnahmequelle hat, könnte dies gravierende Auswirkungen haben”, fürchtet Hüttner. Zudem verhindere ein Längsbauwerk im Flussbett den Rudersport und das Surfen in Bacharach. Da der direkte Zugang behindert sei, müssten Sportlerinnen und Sportler weit rheinabwärts rudern, um an einer gefährlichen Stelle mit hoher Fließgeschwindigkeit in die Fahrrinne zu gelangen.


Hüttner gibt zu bedenken, dass das Mittelrheintal vom Tourismus lebe und die Baumaßnahmen eine Bedeutung für die Gemeinden habe – insbesondere angesichts der bevorstehenden Bundesgartenschau im Jahr 2029. „Baumaßnahmen in diesem Jahr wären fatal”, sagt er.
Aus diesem Grund hatte sich der Landtagsabgeordnete an das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium gewandt, um auf die Situation vor Ort aufmerksam zu machen. Wie das Ministerium nun verlauten lässt, sei aufgrund von Personalmangel höchstwahrscheinlich nicht mit einem Beginn der Baumaßnahmen vor 2029 zu rechnen. Des Weiteren konnte das Ministerium die Bedenken aus dem Mittelrheintal an den Bund weitertragen.


“Ich freue mich sehr darüber, dass unsere Anliegen beim Wasserstraßen- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes platziert worden sind. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass der Lebensraum Rhein für alle Bürgerinnen und Bürger erhalten bleibt – auch bei wirtschaftlicher Ausschöpfung”, so Hüttner abschließend.

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