Ein offenes Ohr für die Sorgen betroffener Eltern zeigte der Mainz-Binger Landtagsabgeordnete Michael Hüttner. Zum Thema Inklusion in Schulen waren der SPD-Politiker und Bianca von der Weiden vom Verein Pro Förderschule in Bingen zu einem Gedankenaustausch zusammen gekommen. „Nachdem die Landesregierung uns versichert hatte, am Fortbestand von Förderschulen festzuhalten, sind mit dem jüngst veröffentlichten Konzept neue Fragen aufgetaucht“, berichtete Bianca von der Weiden. So soll es laut einer aktuellen Studie ab dem Jahr 2020 gar keine Förderschulen in den Bereichen Lernen, Sozial-emotionale Entwicklung und Sprache mehr geben. Dem gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern werde bereits jetzt per Gesetz der Vorrang gegeben und ab dem Schuljahr 2014/15 solle ein vorbehaltloses Wahlrecht für die Eltern zwischen Schwerpunktschule und Förderschule geben. „Die Schwerpunktschulen müssen dafür aber zunächst bedarfsgerecht ausgestattet und das Personal entsprechend qualifiziert werden – und das darf nicht zu Lasten der Förderschulen gehen“, so Vereinsvorstand Bianca von der Weiden. Denn eine inklusive Beschulung biete keineswegs allen beeinträchtigten Kindern eine optimale Förderung. „Gerade für Schüler mit geistiger Behinderung gibt es derzeit überhaupt kein strukturell verankertes Konzept.“ Michael Hüttner zeigte Verständnis für die Unsicherheit und Skepsis bei vielen Eltern und Mitgliedern der Vereins Pro Förderschule. Er hatte erst kürzlich die Elisabethenschule in Sprendlingen, Förderschule für ganzheitliche Entwicklung, besucht und sich ein eigenes Bild von den Erfordernissen der dortigen Schüler gemacht. Seine Erkenntnis: „Es wird immer Kinder geben, bei denen eine inklusive Beschulung nicht möglich ist.“ Diese Erfahrung werde er in seine parlamentarische Arbeit im Mainzer Landtag einbringen, so die Zusage an den Verein Pro Förderschule.

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